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Reisekrankheiten

Daten aus: Reise-Impfberatungsprogramm Büger DAZ-Software © Apotheker Büger, Nürnberg

 

1. AIDS

2. Bergtouren

3. Bilharziose (Schistosomiasis)

4. Chagas-Krankheit

5. Cholera

6. Dengue-Fieber

7. Durchfallerkrankungen

8. EBOLA-FIEBER

9. Fleckfieber

10. Flugtauglichkeit

12. Gelbfiber

13. Höhenanpassung

14. Japanische Enzephalitis

15. Kala-Azar

16. Malaria-Prophylaxe

17. Pest

18. Schlafkrankheit

19. Schlangen

20. Sonnenschutz

21. Tetanus

22. Tollwut

23. Wurmerkrankungen

24. Sonstiges



1. Aids

Gibt es wirklich immer noch Menschen, die nicht wissen, wie sich Aids verbreitet? Vor allem in Thailand, wo die Immunschwäche jahrelang totgeschwiegen wurde, ist Aids inzwischen ein öffentlich diskutiertes Faktum. Nicht zu glauben, daß es immer noch Männer gibt, die während ihres Urlaubs vom Freiheitsdrang beseelt beim Verkehr mit Prostituierten auf das Kondom verzichten, ja sogar darauf bestehen, es »ohne« machen zu wollen! Mittlerweile sind über eine Million Menschen, über 2% der Bevölkerung, mit dem Aids-Virus infiziert. Hochrechnungen gehen davon aus, daß sich diese Zahl bis zum Jahr 2000 auf 2-4 Millionen erhöhen könnte. Unvorsichtigkeit ist schon schlimm genug, aber wer auch noch an »Sauberkeitsbescheinigungen« oder -beteuerungen glaubt, ist naiv. Und das kann bekanntlich tödlich sein. Also, Männer wie Frauen: kein Verkehr ohne Gummi, jedenfalls nicht bei fremden Männern oder Frauen. Und da bekanntlich auch das Präservativ keinen hundertprozentigen Schutz bietet, ist Abstinenz noch immer der sicherste Weg.

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2. Bergtouren

Wichtige Hinweise für Bergtoure Die vernünftige Ausstattung mit Wanderschuhen und Kleidung, eine genügend lange Vorbereitungszeit sowie körperliches Ausdauer-Training kann das Verletzungsrisiko für Bergtouren bereits vor Reiseantritt deutlich mindern. Wasserhaushalt Die Anpassung des Organismus an den verminderten Sauerstoffpartialdruck im Gebirge macht sich durch beschleunigte Atmung bemerkbar, wobei die Lunge verstärkt Kohlensäure ausscheidet. Zum optimalen Gasaustausch muß die eingeatmete Luft wassergesättigt sein. In großen Höhen ist sie aber wesentlich trockener. So ist es zu erklären, daß allein durch die Atmung 6 l und mehr Wasser verlorengehen. Hinzu kommen Schweißverluste beim Bergsteigen, und es kann schnell zu einer erheblicher Beeinträchtigung des Elektrolyt- und Wasserhaushaltes kommen. Leichte Ermüdbarkeit, Leistungsabfall, Unkonzentriertheit bis hin zu Muskelverhärtungen und -krämpfen sind die Folgen. Ein frühzeitiger und laufender Ausgleich der Verluste ist dringend anzuraten, z.B. durch Mineraldrinks oder Mineralsalztabletten mit hohen Kalium-, Magnesium- und Phosphatgehalt. Außerdem kommt es zu einer Verdickung des Blutes, wodurch die kleineren Blutgefäße nicht mehr optimal versorgt werden können und das Risiko von Erfrierungen zunimmt. Eine Kontrolle über den Wasserhaushalt bieten Menge und Farbe des Urins, sie sollte 1 l betragen und hellgelb sein. Kälteschutz Um Kälteschäden vorzubeugen, ist auf richtige Kleidung und Ausrüstung zu achten, z.B. atmungsaktive Unterwäsche und wasserabweisende Oberbekleidung. Auch möglichst viele Kleidungsstücke übereinander getragen und Aluminiumfolie (mit der glänzenden Seite zum Körper) als Unterlage bei Lagerung bieten weiteren Schutz vor Kälte. Gefährlicher als örtliche Erfrierungen ist die allgemeine Unterkühlung. Als Erste Hilfe bei Unterkühlung sind Massagen ungeeignet, da es hierbei zu einer lebensbedrohlichen Vermischung warmen Kernbluts mit dem kühleren Blut der Gliedmaßen kommt. Richtig ist die Behandlung mit vorgewärmten Decken oder fremder Körperwärme. Erste Hilfe bei Erfrierungen z.B. der Hand kann im Aufwärmen im warmen Bereich der Achselhöhle und in der Gabe heißer Getränke bestehen. Leichte Massagen und Gymnastik kommen nur dann in Frage, wenn nicht gleichzeitig Unterkühlung vorliegt. Ganz falsch ist Einreiben mit Schnee. Außerdem: Erfrorene Stellen nicht in den Mund nehmen (Verdunstungskälte durch Feuchtigkeit) und nicht rauchen (Gefäßverengung). Sowohl bei Unterkühlung als auch Erfrierungen ist ein möglichst rascher passiver Abtransport notwendig. UV-Schutz Bei der Wahl des Sonnenschutzes ist auf den richtigen, den extremen Bedingungen angepaßten Lichtschutzfaktor zu achten. Sonnenbrillen sollten auch seitlich abschirmen und sowohl UVA als auch UVB ausfiltern. Zähne Da in der Höhe bei Abnahme des Luftdrucks vorhandene Entzündungsherde wesentlich stärkere Schmerzen bereiten, sollten unbedingt vor Bergtouren die Zähne kontrolliert werden. Blasen - Wundlaufen Durch ungewöhnlich lange Trekkingmärsche - unterstützt noch durch feuchtwarmes Klima - kann es sogar bei eingegangenen Schuhen zur Blasenbildung und damit zu erheblicher Behinderung kommen. Zur Vermeidung empfiehlt es sich, die Füße vor und während der Tour nicht so oft und nicht mit Seife zu waschen, da diese Behandlung zu einem Aufweichen der Haut führt. Lieber mit einem Fluid einreiben. Ferner sollten bekannt empfindliche Stellen schon vorher mit Moleskin-Schutzpflaster abgedeckt werden. Hat sich eine Blase gebildet, ist wie folgt zu verfahren: Kleine Blasen möglichst nicht öffnen, sondern mit Mull oder Compeed-Pflastern vor weiterem Druck schützen. Große und prall gefüllte Blasen mit einer ausgeglühten Nadel durch ein seitlich angebrachtes kleines Loch öffnen und mit sterilen Mullkompressen leicht ausdrücken, sterilen, gut gepolsterten Verband anlegen. Aufgebrochene Blasen: Mit einer desinfizierten Nagelschere Reste der Blasendecke vorsichtig und vollständig entfernen. Wunde mit antibiotischem Puder, z.B. Tyrosur, und gepolstertem Verband versehen. Aufpassen auf die Gelenke! Bergaufgehen ist für die Gelenke wesentlich besser als bergab. Wer nur oder sehr viel bergab läuft, wird dies eines Tages in seinen Gelenken spüren. Arthrosegeschädigte Bergsteiger sollten daher die Bergbahn nur zur Rückfahrt, nicht zur Gipfelfahrt benutzen. Der Kreislauftrainingseffekt wird hierdurch nicht gemindert. Läßt sich ein längerer Abstieg nicht vermeiden, verschafft man den Beinen mit modernen Teleskopstöcken bis zu 10 kg Entlastung. Krankheiten und Bergtouren Bei chronischen Erkrankungen und beim geringsten Zweifel sollte ein Arzt vor der Abreise konsultiert werden. Allzu große Anstrengungen müssen vermieden werden. Besonders in höheren Lagen besteht die Gefahr von Kreislaufkollaps und Höhenkrankheit. Zusätzliches für die Reise-Apotheke Rettungsdecke, Compeed-Pflaster, Kreislauftropfen, Magentropfen (für Probleme nach dem Genuß von Quellwasser, Stärkungs-Riegel, Ohrenstöpsel gegen "Hüttenschnarcher", Mineralgetränk.

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3. Bilharziose (Schistosomiasis)

Für nahezu jeden Reisenden in den tropischen Gebieten Afrikas, Südamerikas, den karibischen Inseln (Dominikanische Republik und Puerto Rico) und dem Nahen und Fernen Osten besteht die Gefahr, an Bilharziose zu erkranken. Die Erreger dieser Krankheit, sogenannte Schistosomen (deshalb heißt die Krankheit international Schistosomiasis) benützen eine Schneckenart als Zwischenwirt, die im Süßwasser lebt. Die Infektion erfolgt innerhalb sehr kurzer Zeit auch über die intakte Haut beim Baden und beim Trinken von verunreinigtem Trinkwasser, im schlimmsten Fall schon über Wasserspritzer. Die "Zerkarien" bohren sich durch die Haut. Weltweit sind an dieser Krankheit mittlerweile mehrere Hundert Millionen Menschen erkrankt. Bei den Schistosomen handelt es sich um Parasiten (Würmer), die sich bevorzugt in den Harnwegen, in der Leber und im Darm einnisten und dort zu der erwachsenen Form entwickeln. Zunächst kommt es lediglich zu einem Juckreiz an der Einstichstelle. Etwa 5 - 7 Wochen nach der Infektion kommt es zu Müdigkeit, Gliederschmerzen und Fieber. Danach treten meist die ersten Darm- und Blasenstörungen, aber auch Nierenkoliken wegen des Wurmbefalls der Gefäße auf. Erst nach 2 - 3 Monaten sind die Eiergelege im Stuhl oder Urin (meist in Verbindung mit Blut) nachweisbar. Bei wiederholter Infektion kommt es zu schweren Schädigungen von Leber und Darm. Dieses Stadium der Erkrankung trifft aber meist nur Einheimische und Personen, die sich länger im Land aufhalten und keine Vorsichtsmaßnahmen treffen. Zur Vorsorge sollte auf Kontakt mit Wasser in Seen, Flüssen und im Meer in der Nähe von Mündungen konsequent verzichtet werden. Gerne werden Seen von den Einheimischen aus Rücksicht auf den Tourismus als bilharziosefrei dargestellt, glauben Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit nicht daran. Eine Schutzimpfung oder Ähnliches gibt es bislang nicht. Therapiert wird mit Praziquantel.

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4. Chagas-Krankheit

Die vor allem in den Behausungen der ärmeren Bevölkerung vorkommenden nachtaktiven Triatoma-Wanzen sind Überträger dieser Krankheit, einer Trypanosomiasis. Die Übertragung erfolgt über den Kot der Tiere, der nach dem Biß in die Haut oder über verunreinigte Hände in die Augen eindringen kann. Besondere Vorsicht ist in den Ländern Mittel- und Südamerikas geboten. Sie erkennen die Krankheit nach einer Inkubationszeit von meist 5 - 10 Tagen insbesondere an folgenden Symptomen: gerötete Bißwunde, meist an den im Schlaf unbedeckten Körperteilen, Augenlidödeme, Fieber und Schwellung der Lymphknoten. Folgende Vorbeugungsmaßnahmen können getroffen werden: schlechte, hygienische Verhältnisse und einfache Unterkünfte meiden unbedingt Moskitonetz und evtl. Insektenvernichtungsspray verwenden nicht auf dem Boden schlafen Vorsicht! Bei Verdacht einer Erkrankung umgehend Arzt aufsuchen, da die Krankheit nur im Anfangsstadium gut heilbar ist. Unbehandelt kann es zu einer chronischen Erkrankung kommen, die eine krankhafte Vergrößerung bestimmter Organe und in Einzelfällen den Tod zur Folge hat.

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5. Cholera

Besonders für Langzeit- und Extremreisende besteht ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Sie ist eine Krankheit der Armen und Slums. Fast nur dort kann man sich infizieren. Cholera kommt heute vor allem in Afrika, Süd- und Mittelamerika, Asien und im Mittleren Osten vor. Erhöhte Vorsicht ist bei ungekochten Meeresfrüchten, Milch, Trinkwasser, Obst und rohem Gemüse angebracht. Aber auch schlechte hygienische und sanitäre Verhältnisse bieten die besten Voraussetzung für eine Infektion mit den gefährlichen Choleravibrionen. Innerhalb weniger Tage nach einer Infektion kommt es zu schweren, wässrigen Durchfällen und zu Erbrechen. Durch den damit verbundenen sehr hohen Verlust an Flüssigkeit und Elektrolyten kommt es sehr schnell zu Kreislauf und Nierenversagen. Mehr als die Hälfte aller Choleraerkrankungen verlaufen tödlich. Bei Verdacht auf Cholera muß umgehend ein Arzt aufgesucht werden, damit eine entsprechende Therapie mit einem Antibiotikum und Elektrolyten eingeleitet werden kann. Sauberkeit und Hygiene sowie erhöhte Vorsicht bei Nahrungsmitteln und Trinkwasser können das Erkrankungsrisiko soweit mindern, daß evtl. eine Impfung verzichtbar ist. Auf Wunsch können wir Ihnen ausführliche Informationen zur Ernährung auf Reisen und Trinkwasserhygiene ausdrucken. Die parenterale Schutzimpfung hat erhebliche Nebenwirkungen bei nicht gesicherter Wirkung. Ein wirksamer Schutz besteht außerdem maximal für ein halbes Jahr. In der Regel besteht für Reisen in Touristengebiete keine Notwendigkeit dazu. Die Choleraimpfung wird mittlerweile von der WHO nicht mehr als empfehlenswert betrachtet. Nach wie vor verlangen einige Länder bei der Einreise jedoch die Vorlage eines gültigen Impfzeugnisses, falls sie aus einem Choleragebiet kommen. In diesen Fällen ist eine Schutzimpfung unumgänglich. Nähre Informationen über die jeweiligen Einreisebestimmungen finden Sie in unserem Länderteil. Exakte Information erhalten Sie auch bei der Botschaft Ihres Reiselandes. Die Telefonnummer finden Sie auch im Länderteil.

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6. Dengue-Fieber - die bedeutenste Virus-Erkrankung

Sie fahren in ein Land mit Dengue-Fieber-Gefahr. Diese dem Gelbfieber verwandte Virus-Erkrankung kommt mit stark steigender Tendenz in allen tropischen und subtropischen Regionen der Erde, vor allem Asiens, den Pazifikinseln und Lateinamerikas vor. Mit mehreren Millionen Erkrankungen pro Jahr ist es die Virus-Infektion, die auch Touristen am meisten trifft. Besonders für Langzeitreisende und während der Regenzeiten besteht ein erhöhtes Risiko. Es gibt vier unterschiedliche Virustypen, die Krankheit ist typisch für Städte und wird bei der Diagnose gerne mit Malaria verwechselt! Die Viren werden durch Stechmücken übertragen, insbesondere durch die städtischen Moskitos (Aedes aegypti), die immer schwerer zu bekämpfen sind und sich massiv ausbreiten. 5-8 Tage nach dem Stich kommt es zu grippeähnlichen Symptomen wie schnellem Fieberanstieg, starken Muskel-, Gelenk- sowie Kopfschmerzen. Folge können steife und unbeholfene Bewegungen sein. Manchmal hat der Erkrankte auch feinfleckige masernähnliche Hautausschläge. Sehr oft findet man auch Augenschmerzen und starke Schmerzen der Rückenmuskulatur. Oft ist das Fieber zweigipflig, es sinkt wie bei vielen Viruserkrankungen nach etwa 2 Tagen und steigt dann erneut an. Nach ca. 7 Tagen, deshalb auch der Name "7-Tage"-Fieber, hört das Fieber in der Regel ohne große Komplikationen sehr schnell auf. Meist verläuft die Infektion relativ mild und hinterläßt eine lebenslange Immunität gegen diesen bestimmten Virustyp. Eine spätere Infektion mit einem anderen der vier Dengue-Serotypen kann aber eine der Komplikationen, das Hämorrhagische Fieber auslösen: Blutungsneigung und Verwirrtheitszustände können auftreten. Besonders gefährdet sind Kinder. Vor allem in den Städten Südostasiens kommt es besonders bei Kindern zu immer mehr Todesfällen durch Dengue-Hämorrhagisches Fieber. Durch die große Reiselust ist die Zahl der Zweitinfekte, also der Hämorrhagischen Form, stark gestiegen. Vor der Reise kann ein serologischer Test Klarheit über ein früher durchgemachtes Denguefieber bringen. Zur Vorbeugung sind 2 Dinge wichtig: 1.Alle Wasserquellen in der Umgebung Ihres Aufenthaltsorts abdecken und Unrat, in dem sich, auch kleinste, Wasserpfützen sammeln könnten, wegräumen. 2.Wirksame Insektenschutzmittel verwenden. Wichtig ist zu wissen: DIE AEDES-MOSKITOS STECHEN TAGSÜBER, während man sich ja sonst wegen der Malaria vor allem nachts vor Insektenstichen schützt. Auf Wunsch erhalten Sie von uns ausführliche Informationen zu Insektenschutz und zu Dengue-Hämorrhagischem Fieber. Bislang gibt es noch keine gezielten Medikamente, die für die Therapie verwendet werden könnten. Die Behandlung wird sich deshalb auf schmerzlindernde und fiebersenkende Arzneimittel beschränken. Wichtig ist, wegen der Blutungsneigung kein Aspirin zu verwenden.

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7. Durchfallerkrankungen

Auch Asienreisende plagen manchmal Durchfälle (Diarrhöe), die durch Infektionen hervorgerufen werden. Verdorbene Lebensmittel, nicht kontinuierlich gekühlte Meeresfrüchte, zu kurz gegartes Rindfleisch, ungeschältes Obst, Salate, kalte Getränke oder schlecht gekühlte Eiscreme sind häufig die Verursacher. Da auch Mikroorganismen im Wasser durchschlagende Wirkung zeigen können, sollte man nur abgefülltes Wasser trinken (auf den versiegelten Verschluß achten). Wer ganz sicher gehen will, verzichtet zudem auf zerstoßenes Stangeneis. Die zylinderförmigen Eiswürfel gelten dagegen als unbedenklich. Eine Elektrolyt-Lösung (Elotrans bzw. für Kinder Oralpädon), die verlorene Flüssigkeit und Salze ergänzt, reicht bei den meist harmlosen Durchfällen völlig aus. Man kann sich selbst eine Lösung herstellen aus 4 gehäuften Teelöffeln Zucker oder Honig, 1/2 Teelöffel Salz und 1 l Orangensaft oder abgekochtem Wasser. Zur Not, z.B. vor langen Fahrten, kann auf Imodium, das die Darmtätigkeit ruhig legt, zurückgegriffen werden (aber nur in geringen Dosen, da die Ausscheidung von Krankheitserregern verzögert wird!). Zudem hilft eine Bananen- oder Reis-und-Tee-Diät und Cola in Maßen, denn es enthält Zucker, Spurenelemente, Elektrolyte und ersetzt das verlorengegangene Wasser. Generell sollte man viel trinken und die Zufuhr von Salz nicht vergessen. Bei länger anhaltenden Erkrankungen empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen - es könnte auch eine bakterielle oder eine Amöben-Ruhr (Dysenterie) sein. Verstopfungen können durch eine große Portion geschälter Früchte, z.B. Ananas oder eine halbe Papaya (mit Kernen essen), verhindert werden.

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8. EBOLA-FIEBER - Ratschläge der WHO

Eine sehr geringe Zahl von Einzelpersonen (hauptsächlich Gesundheitshelfer und Journalisten) wird in ihr Heimatland zurückkehren, nachdem sie in bewußtem Kontakt mit Ebola-Patienten standen. Solange diese Passagiere nicht offensichtlich krank sind, werden keine Reisebeschränkungen gefordert, aber diesen Personen wird angeraten, die Gesundheits/Quarantäne-Behörden ihres Ziellandes über die Geschichte ihres Ausgesetztseins sowie über ihre eventuellen Kontakte mit der Krankheit während der Inkubationszeit zu informieren. Falls sie in diesem Zeitraum krank werden, sollten sie sofort Hilfe in Anspruch nehmen und die Gesundheits- /Quarantäne-Behörden über diese Tatsache informieren. Anderen Passagieren, die ein Land mit einer Ebola-Epidemie verlassen, wird angeraten, sofort einen Arzt zu informieren, falls sich innerhalb eines Zeitraums von drei Wochen ab der Abreise eine Krankheit entwickelt. Insbesondere sollte jedes Fieber sofort gemeldet werden, und der Arzt darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass der Patient in einem Ebola-Gebiet war. Die Inkubationszeit für hämorrhagisches Ebola-Fieber beträgt bis zu 21 Tage. Personen mit Ebola werden nur dann für andere ansteckend, wenn sie extrem krank sind und schon im hämorrhagischen Stadium sind (bluten). Es ist höchst unwahrscheinlich, dass solche Personen einen internationalen Flug nehmen würden und ebenso unwahrscheinlich ist es, dass es ihnen erlaubt werden würde an Bord zu gehen, wenn sie dies dennoch versuchen sollten. Falls diese Personen sich dennoch an Bord befinden sollten, würden sie eine Gefahr für die Crew sowie alle Passagiere darstellen, die direkten Kontakt mit dem Blut des Patienten haben. Diese Passagiere sollten soweit wie möglich von anderen Passagieren und der Crew entfernt gesetzt werden. Die Flugzeugbesatzung sollte routinemäßig die Bodenbesatzung ihres Zielflughafens informieren, falls sie schwerkranke Passagiere an Bord hat. Gesundheits- und Quarantänebehörden sollten die Isolierung dieser Patienten arrangieren, um die anfänglichen Untersuchungen für Ebola vorzunehmen. Passagiere und Crew-Mitglieder, die engeren und längeren Kontakt mit dem Patienten hatten (z.B. Passagiere, die auf einem angrenzenden Platz sitzen, aber nicht über den Gang oder davor oder dahinter, solange kein besonderer Kontakt vorkam sowie die umsorgenden Crew-Mitglieder) sollten über die Gefahr informiert werden und bei Ankunft unter Überwachung (z.B. aktiven Kontakt, der telefonisch oder persönlich unterhalten wird) gestellt werden. Andere Personen im Flugzeug sollten ebenfalls über die Gefahr informiert werden und es sollte ihnen mitgeteilt werden, dass sie einen Arzt aufsuchen müssen, wenn sie krank werden sollten.

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9. Fleckfieber

Fleckfieber kommt weltweit vor. Besonders aber in den kühleren und höhergelegenen Regionen der Erde. Für Extrem- und Langzeitreisende besteht ein erhöhtes Risiko. Einfachere Unterkünfte und schlechte hygienische Verhältnisse sind optimale Brutstätten für Zecken, Flöhe, Läuse und Milben, die Überträger der Krankheit. Die eigentlichen Krankheitserreger sind jedoch Bakterien, sogenannte Rickettsien. Rund 10 Tage nach der Infektion kommt es zu den ersten Anzeichen der Erkrankung: Ein- bis zweiwöchiges Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie drei bis fünf Tage nach den ersten Symptomen ein fleckiger Hautausschlag. Typisch sind auch Angstträume und Bewußtseinstrübung. Nicht selten werden Todesfälle berichtet. Bei Verdacht auf Fleckfieber sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, da die Krankheit unbehandelt zu Schädigungen der Atmungsorgane und des Nervensystems führen kann. Er wird mit Antibiotica (Doxycyclin oder Tetracyclin behandeln). Als Vorbeugungsmaßnahme bietet sich ein wirksamer Insektenschutz an. Wir geben Ihnen gerne zusätzliche Unterlagen dazu.

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10. Flugtauglichkeit

Grundsätzlich bestehen für Flugreisende kaum gesundheitliche Bedenken. Jedoch sollten alle Personen, die an chronischen Erkrankungen leiden, vor dem Abflug Ihren Arzt konsultieren. Besonders bei Erkrankungen der Lunge, der Atemwege sowie bei Herz-Kreislauferkrankungen kann es zu Komplikationen kommen. Als Faustregel gilt: Jeder, der wenige Wochen vor der Abreise erkrankt war oder einen operativen Eingriff hatte, sollte sich im eigenen Interesse vom Hausarzt über eventuelle Risiken aufklären lassen. Wirkliche Kontraindikationen sind nur frische Operationen oder Herzinfarkt bzw. Schlaganfall, schwere Herzinsuffizienz, hochgradige Anämien und schwere Atemwegserkrankungen und alle schweren akuten Erkrankungen. Gipsverbände müssen so locker sitzen, dass sie während des Fluges nicht zu Thrombosen führen. Bei Schwangeren besteht bis zur 32. Schwangerschaftswoche in der Regel kein erhöhtes Risiko. Bei der Buchung des Flugtickets muss dennoch abgeklärt werden, ob die Fluggesellschaft bereit ist, den Transport durchzuführen. Bei einer ansteckenden Infektionskrankheit besteht natürlich Flugverbot. Auch die meisten Länder verweigern die Einreise. Wegen der Gefahr von Thrombosen sollte jeder Flugreisende für soviel Bewegung wie nur möglich sorgen. Zu bedenken ist auch, dass die Flughöhe und die trockene Luft im Flugzeug eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr erforderlich machen. Auf Alkohol sollte dabei verzichtet werden. Gegen Flugangst helfen leichte Tranquilizer, die Ihnen ggf. Ihr Arztverschreiben kann. Bei allen Medikamenten, die zu bestimmten Tageszeiten eingenommen werden müssen, wie z.B. die Pille oder Insulin, ist die Zeitverschiebung zu beachten. Genaue Informationen können wir Ihnen gerne gesondert ausdrucken. Entzündungen der Ohren oder Nebenhöhlen verhindern den Druckausgleich, abschwellende Nasentropfen helfen hier, falls der Arzt den Flug befürwortet.

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11. Fuchsbandwurm - auch Haustiere können sich anstecken

Immer vor der Schwarzbeerzeit wird viel über den gefürchteten Fuchsbandwurm berichtet. Zwar wird allgemein die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung gering eingeschätzt, eine Ansteckung ist für den Menschen aber lebensgefährlich! Die Übertragung erfolgt über wildgewachsene Beeren, aber auch Pilze, die nicht richtig behandelt wurden. Nur ein Erhitzen für fünf Minuten über 70°C tötet die Fuchsbandwürmer sicher ab. Weiterhin ist ein gründliches Händewaschen nach Feld-, Wald- und Gartenaufenthalten dringend zu empfehlen. Alle Maßnahmen nützen nichts, wenn unsere Haustiere, wie Katze und Hund, den Fuchsbandwurm mit nachhause bringen! Der Fuchs scheidet die Bandwürmer mit seinem Kot aus. Zwischenwirte sind häufig Mäuse und andere Nagetiere. Werden diese Zwischenwirte von Katze oder Hund gefressen, schließt sich der Kreislauf und unsere Haustiere werden zum Ausscheider der für uns Menschen so gefährlichen Fuchsbandwürmer. Besonders gefährdet sind Junghunde und alle Hunde, die im Urlaub mit in den Alpenländern waren, denn dort kommt der Fuchsbandwurm sehr häufig vor! Nur eine Wurmkur für Katze und Hund hilft da: Das Arzneimittel "Droncit" z.B. tötet die Bandwürmer in allen Entwicklungsstadien sicher ab. "Droncit" ist rezeptfrei in allen Apotheken erhältlich. Pro zehn Kilogramm Tiergewicht wird einmalig eine Tablette gegeben. Wenn Sie mehrere Hunde oder Katzen im Haus haben, müssen alle am gleichen Tag entwurmt werden, damit sie sich nicht gegenseitig wieder anstecken. Damit sind die Bandwürmer sicher abgetötet. Bei Tieren die häufig im Feld oder Wald sind bzw. Mäuse fressen und sich daher immer wieder anstecken können, ist eine Entwurmung alle drei Wochen erforderlich. "Droncit" ist für unsere Katzen und Hunde sehr gut verträglich, es gibt keine Neben- und Wechselwirkungen. Mit etwas Geschick und in Fleisch oder Wurst verpackt, lassen sich die "Droncit"-Tabletten dem Tier gut verabreichen.

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12. Gelbfieber

Gelbfieber ist eine Viruserkrankung mit geringen Fallzahlen, für den ungeimpften Reisenden aber trotzdem extrem gefährlich. Die Viren werden beim Stich von Moskitos - tag- und nachtaktiven Aedes- und Haemagogus-Arten - übertragen. Eine Gelbfieber-Epidemie verläuft außerordentlich schnell und fordert viele Todesopfer Je länger eine Epidemie in einem Land zurückliegt, desto wahrscheinlicher ist ein erneuter Ausbruch, weil die Durchimpfungsrate zurückgeht Wie bei vielen Viruskrankheiten haben wir keine Medikamente zur Heilung! Also sollte man in keines der Länder umgeimpft fahren, in denen Gelbfieber emdemisch (also jederzeit wieder auftreten kann) ist. Dies sind die Länder im tropischen Afrika (10. südlicher bis 15. nördlicher Breitengrad) und im tropischen Mittel- und Südamerika (40.südlicher bis 20. nördlicher Breitengrad). Im tropischen Asien kommt Gelbfieber nicht vor, obwohl dort dieselben Überträger-Mücken vorkommen. Viele Länder schützen sich verständlicherweise durch Impf-Vorschriften bei der Einreise vor der Einschleppung der gefährlichen Krankheit. Impfung Die ausgezeichnet verträgliche Gelbfieber-Impfung (ab dem 7. Lebensmonat in Deutschland zugelassen) entwickelt eine hohe Schutzrate und schützt sicher 10 Jahre, wahrscheinlich aber lebenslang. Sie darf nur von bestimmten staatlich anerkannten Stellen vorgenommen werden. Dort wird auch die internationale Gelbfieber-Impfbescheinigung ausgestellt, wenn das Reiseland eine entsprechende Einreisevorschrift hat. Vorsicht bei Hühnereiweißallergie Krankheitsverlauf Gelbfieber beginnt etwa 3-6 Tage nach dem Moskito-Stich mit sehr plötzlichem Fieber-Anstieg auf fast 40°C. Manchmal kommen Erbrechen, Bauch- und Kopfschmerzen dazu. Nach etwa 1 Woche Fieber (manchmal zweigipflig) kommt es oft zu einer dramatischen Entwicklung: Leberkoma mit Ikterus (Gelbsucht - daher der Name "Gelbfieber"), Niereninsuffizienz (Albuminurie) und massiver hämorrhagischer Diathese (Blutungen im Körper und aus allen Körperöffnungen). Bis zu 50% aller schwer Erkrankten sterben! Auch zentralnervöse Symptome (zerebrale Krampfanfälle, Verwirrtheit) können vorkommen.

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13. Wichtige Hinweise zur Höhenanpassung

Je höher in die Berge, desto "dünner" d.h. sauerstoffärmer wird die Luft. Pro 1000 Höhenmeter sinkt der Luftdruck um etwa 10%. Folge dieses Sauerstoffmangels kann bei falschem Verhalten die Höhenkrankheit sein. Der Körper reagiert zunächst mit Erhöhung von Atem-Frequenz und Ruhepuls und Vermehrung der roten Blutkörperchen. Das Blut wird dicker. Dadurch können Zirkulationsstörungen (Wärmetransport und Stoffwechsel), Ödeme und Thrombosen entstehen. Außerdem entstehen Störungen im Elektrolyt-Haushalt. Riskant wird es ab 3000 bis 4500 m, aber schon ab 2500 m werden Symptome beobachtet. Höhenkrankheit folgt immer aus falschem Verhalten: mangelnde Akklimatisierung, zu schnelles Aufsteigen oder zu große Anstrengung. Unausgeglichener Flüssigkeitsverlust durch starkes Schwitzen bzw. große Verluste durch die trockene Luft, aber auch Alkohol, Schlafmittel und Infektionen fördern sie zusätzlich. Der wichtigste Punkt der Therapie ist das Verlassen der Höhe (s.u.)! Interessant ist, dass das Erkrankungsrisiko nicht von der körperlichen Fitness abhängt. Und: ein früheres Gut-Zurechtkommen mit der Höhe ist keine Garantie, dass es diesmal auch wieder so ist! Vorbeugend Medikamente (z.B. Acetazolamid oder Dexametason) zur Vermeidung der Symptome der Höhenkrankheit einzunehmen ist gefährlich, denn dann werden, von den Nebenwirkungen gar nicht zu reden, die ersten Anzeichen nicht wahrgenommen. Folgen der Höhenkrankheit Die unten beschriebenen "ersten Anzeichen" sind allesamt Vorboten der "gefährlichen" Höhenkrankheit, die unbehandelt zum Tode führt. Komplikationen sind Lungenödeme, Gehirnschwellungen, Thrombosen, Kälteschäden. Der Tod tritt sehr oft aufgrund eines Lungen- oder Hirnödems, manchmal auch einer Überlastung des Herzens durch "dickflüssiges" Blut ein. Bereits bei leichter Höhenkrankheit kann es aufgrund des Krankheitsbilds im Gehirn zu kurzen "Black-Outs" kommen. Die Folgen sind Unfälle, die je nach Schwierigkeitsgrad des Geländes auch sehr schwer sein können. Woran kann man sie erkennen? "Erste Anzeichen" sind das gemeinsame Vorkommen mehrerer der folgenden Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen, Schwindel, schneller Puls, Husten und Atemnot, Kopfschmerz, Gesichts- oder Unterschenkel-Ödeme, Appetit- und Schlaflosigkeit bei gleichzeitigem Leistungsabfall. Auch psychisch auffälliges Verhalten kann vorkommen. Viele der Symptome werden mit Überanstrengung verwechselt. Zeigen sich diese "ersten Krankheitsanzeichen" und verschwinden Sie durch eine eintägige Aufstiegspause nicht, muss man umgehend reagieren: Alarmzeichen (oft erst über 4500 m, manchmal aber auch schon tiefer), die dazu zwingen, sofort (nicht erst am nächsten Tag) und in Begleitung mindestens 500 m, besser aber unter 2500 m, abzusteigen (oder besser sich nach unten bringen zu lassen) und umgehend ärztliche Hilfe aufzusuchen, sind: Hartnäckiger schwerer Kopfschmerz, hartnäckige schwere Übelkeit, hörbare Atembeschwerden (Rasseln) ohne große Anstrengung, schwerer Husten auch ohne Auswurf, Mangeldurchblutung der Lippen oder Fuß- und Fingerspitzen, Herzklopfen und schneller Puls, Koordinationsprobleme, rauschähnliche Zustände, Lichtempfindlichkeit. Dies sind alles Symptome entweder des Hirn- oder Lungen-Ödems, es besteht Lebensgefahr! Der Kranke muss umgehend nach unten. Als Vorbeugungsmaßnahmen sind zu empfehlen: In Höhen über 2500 m sollte pro Tag maximal 300-500 m, in Höhen über 3000 m maximal 250-300 m aufgestiegen werden (jeweils gerechnet von Schlafplatz zu Schlafplatz). Während des Tages ist der Aufstieg in höhere Lagen unbedenklich, wenn am Abend die Höhe des Schlafplatzes entsprechend niedriger gewählt wird Der Überwindung von ca. 1000 Höhenmetern sollte beim Aufstieg eine Anpassungs- und Ruhephase von 2 Tagen folgen Den Flüssigkeitshaushalt anpassen: pro 1000 m muss man zusätzlich 1,5 l trinken, um das Blut zu verflüssigen. Kontrolle anhand von Farbe und Menge (muss mehr als 1/2 Liter pro Tag sein) des Urins Und sonst? Soweit man nicht sofort nach unten muss, sollte man ruhen und den Wasserverlust ausgleichen. Sich im Vorfeld für den Notfall über Abtransport-Möglichkeiten (Bergwacht, Militär, Polizei, Flugrettung) und wie diese erreicht werden können, informieren. Nicht unter Antibiotika-Therapie in solche Höhen. Zähne vorher untersuchen lassen. Kein Alkohol, keine starken Schlaf- und Beruhigungsmittel Tipps für die Ausrüstung Ausreichend Medikamente gegen bei Ihnen bekannte Krankheiten Wundschnellversorgung, Verbandstoffe, Haftbinden zur Fixierung von Gelenken und Salbe gegen Sportverletzungen Leichtes Schlaf- und Schmerzmittel (ASS, Vorsicht bei Blutungen) Mineral-Tabletten zum Ausgleich des Elektrolytverlustes infolge Schwitzen Vitamintabletten Zur Behandlung eines evtl. Lungen-Ödems Nifedipin als Sublingualtabletten (Trekking-Arzt!) Analeptika, um trotz Erschöpfung den Abstieg zu schaffen (keinesfalls zum Aufstieg einnehmen!) Sauerstoffgerät zur Überbrückung der Zeit bis zum Abtransport Aufpumpbare hyperbare Rettungskammer, mit der man einen Luft-Druck von unter 2500 m simulieren kann. Einen Abtransport nach unten ersetzt sie nicht! Ausreichender Lichtschutz für Haut und Lippen (auch Sun-Blocker) Nasenspray Mittel gegen Bindehautentzündung Blasenpflaster (z.B. Compeed) und Fußpflegemittel

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14. Japanische Enzephalitis

Ein Erkrankungsrisiko besteht vor allem für Extrem- und Langzeitreisende in einigen ländlichen Gebieten des Fernen Ostens und Südostasiens (Süd- und Westchina, Nordthailand, Birma, Nepal, Nordindien, Vietnam und Korea - weitgehend deckungsgleich mit der Verbreitung japanischer Soldaten im 2. Weltkrieg). Die Infektion mit dem Virus aus der Gruppe der Flaviviren erfolgt über nachtaktive Moskitos. Es existiert in der Regel nur ein zeitlich begrenztes Infektionsrisiko zwischen Juni und September. Im Falle einer Infektion kommt es nach anfänglichen Fieber, Appetitlosigkeit, Kopf- und Rückenschmerzen zu einer gefährlichen Gehirnhautentzündung, die von Lähmungserscheinungen und weiterem Fieber begleitet sein kann. Als Vorbeugungsmaßnahme bieten sich ein guter Insektenschutz, ein Moskitonetz sowie lange, helle Kleidung an. Eine Schutzimpfung mit einem in Japan oder USA erhältlichen Impfstoff ist möglich.

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15. Kala-Azar

Die Krankheitserreger, den Trypanosomen verwandte sogenannte Leishmanien, werden von (auch tagsüber aktiven) Sandfliegen übertragen. Kala-Azar ist eine ernstzunehmende Erkrankung, bei der es nacheinigen Tagen hohen Fiebers zu Vergrößerung von Milz und Leber, sowie Fieber, Blutarmut und Hautveränderungen (gräuliche Flecken - Kala-Azar bedeutet "schwarze Krankheit") kommen kann. Die Zeit bis zum Ausbrechen der Krankheit beträgt bis zu mehreren Monaten, selten auch länger. Als Erregerreservoir sind auch Hunde und Nagetiere bekannt. Als Vorbeugungsmaßnahmen bieten sich ein wirksamer Insektenschutz, Moskitonetz sowie das Tragen von langer, heller Kleidung an. Es sollte auch nicht auf dem Boden geschlafen werden. Jedes Hautknötchen, das sich länger als 2 Tage hält, ist ein Grund für einen Arztbesuch, der mit Antimonpräparaten oder einem starken Antibiotikum behandeln wird. Hauptverbreitungsgebiete sind Afrika, Asien, teilweise Lateinamerika und einige südlich ans Mittelmeer grenzende Länder, darunter auch Südspanien, Portugal, Südfrankreich und Kreta.

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16. Hinweise zur Malaria-Prophylaxe

Neben den weiter unten geschilderten Maßnahmen zur Abwehr der die Malaria übertragenden Anopheles-Mücken ist eine vorbeugende Medikamenteneinnahme bei Reisen in Malariagebiete dringend erforderlich. Die Empfehlungen können je nach Behandlungszentrum variieren und sind in einer korrekten Impfberatung der jeweiligen Malariasituation im Reiseland angepaßt. Ein absolut sicherer Schutz ist weder durch die Malaria-Prophylaxe noch durch konsequenten Insektenschutz erreichbar. Medikamentöse Vorbeugung gegen Malaria Entsprechend den Richtlinien des Bundesgesundheitsamtes kann aber folgendes Standardschema für die vorbeugende Medikamenteneinnahme empfohlen werden: Einnahme von zwei Tabletten Resochin (bei einem Körpergewicht von ca. 70kg) wöchentlich. Die Einnahme wird eine Woche vor der Einreise in das Malariagebiet begonnen und vier Wochen nach Verlassen des Malariagebietes beendet. In Gebieten mit Resistenzen gegen Resochin kann zusätzlich 2 mal täglich Paludrin eingenommen werden. Wichtig ist hier zu wissen, dass Resochin trotz dieser Resistenzen noch wirksam ist! Unter Umständen ist das zusätzliche Mitnehmen eines Reservemedikaments zur ersten Eigenbehandlung (siehe unten "Stand-By") sinnvoll. In manchen Gebieten kann bei kürzeren Reisen Lariam zur Prophylaxe empfehlenswert sein. Wo genau welche Prophylaxe wirkt, muss im Einzelfall geprüft werden. In einer ordentlichen Impf-Beratung sind diese Angaben enthalten. Nur in Gebieten mit sehr geringem Malaria-Risiko kann unter Umständen auf eine Chemoprophylaxe verzichtet werden. Sollte es wegen Resistenzen der Malariaerreger trotzdem zu Fieberzuständen kommen, kann (falls kein Arzt verfügbar ist) die zusätzliche Einnahme eines Selbstbehandlungspräparates (z.B. Lariam) notwendig werden. Auf jeden Fall sollte sobald wie möglich ein Arzt zu Rate gezogen werden. Stand-By-Therapie Neuere Empfehlungen stellen in einigen sehr begrenzten Gegenden mit sehr niedrigem Malaria-Risiko eine sogenannte Stand-By-Behandlung in den Vordergrund. Es wird keine Prophylaxe betrieben und nur für den Fall einer vermuteten Malaria ab 7 Tage nach Einreise in die Malaria-Gebiete (unklares Fieber mit Kopf- und Gliederschmerzen) wird eine Selbstbehandlung vorgenommen. Hier wichtig zu wissen: Das Erkrankungsrisiko ist wesentlich höher als mit einer medikamentösen Prophylaxe. Ein heute erhältlicher Malaria-Schnelltest kann evtl. bei der Entscheidung helfen, ob diese Selbstbehandlung notwendig ist. Lassen Sie ihn sich aber gut erklären! Das Wichtigste ist eine konsequente Mücken-Prophylaxe Egal ob vorsorglich Medikamente eingenommen werden oder eine Stand-By-Therapie ohne Prophylaxe bevorzugt wird, ganz wichtig sind die Maßnahmen zur Abwehr der Anopheles-Mücke: Schlafen nur unter dicht schließenden, intakten (evtl. imprägnierten) Moskitonetzen, die allseitig unter die Matratze gesteckt werden können. Anopheles-Mücken stechen nur in der Dämmerung und nachts. Nach Einbruch der Dunkelheit deshalb möglichst wenig Hautpartien unbedeckt lassen, helle, leichte und bedeckende Kleidung tragen. Gut sind Hotelzimmer mit Klimaanlage oder Mückengittern an den Fenstern und mückendichten Türen. Unbedeckte Haut mit Repellentien (s. Abschnitt "Reiseapotheke") einreiben, Vorsicht bei Säuglingen und Kleinkindern! U. U. Mücken-Räucherstäbchen ("mosquito coils") und Pumpsprays mit Insektiziden. Insektizidverdampfer sind - obwohl wirksam - gesundheitlich bedenklich, auch Pyrethroide (vor allem künstliche) stehen im Verdacht, Spätschäden zu verursachen. Und sonst... Beachten Sie bitte noch, dass Malaria nur eine der Tropenkrankheiten ist, die durch Insekten übertragen wird. Viele andere Mücken und Fliegen stechen tagsüber, so dass die oben genannten Vorsichtsmaßnahmen auch hier eingehalten werden sollten. Malaria kann noch lange Zeit nach dem Urlaub auftreten, vor allem in den ersten 4 Wochen danach. Denken Sie bei fieberhaften Erkrankungen in der Folgezeit eines Tropenaufenthalts immer auch an eine Malaria und weisen Sie Ihren Arzt darauf hin.

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17. Pest

Pest wird durch Flohbisse auf Menschen übertragen. Erreger sind Bakterien, (Yersinia Pestis) die sonst auch Erdhörnchen, Ratten und Präriehunde befallen. Eine besondere Form - die Lungenpest - auch von Mensch zu Mensch. Die Krankheit kommt heute nur noch in Afrika, besonders östliche und südliche Länder, Madagaskar, Südamerika (Brasilien, Bolivien, Peru) und Asien (China, Myanmar, Vietnam, Indien), in einigen Teilen Mexikos und im Süden der USA vor. An Krankheitssymptomen treten hohes Fieber und Lymphknotenschwellung auf. Bei Lungenpest kann es zu einer Ansteckung von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion kommen. Für Extrem- und Langzeitreisende besteht ein erhöhtes Risiko, wenn diese genau bekannten und abgegrenzten Gebiete besucht werden. Eine Schutzimpfung existiert, wird aber in Deutschland nicht empfohlen, Pest ist sehr leicht mit einem Antibiotikum (Doxycyclin) behandelbar. « zurück zur Übersicht

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18. Schlafkrankheit

Die Schlafkrankheit oder Afrikanische Trypanosomiasis ist eine sehr oft tödlich verlaufende Krankheit, die nur in wenigen Gebieten im tropischen Afrika vorkommt. Auch behandelt sind Patienten oft nicht mehr zu retten, umso mehr kommt es auf die Vorsorge an. Der Name erklärt sich aus dem Verlauf der unbehandelten Krankheit: Die Kranken werden durch den Befall des Gehirns schläfrig und teilnahmslos. Überträger der Krankheit ist die tagaktive(!) Tsetse-Fliege. Sie überträgt beim schmerzhaften Stich die Trypanosomen. Diese Einzeller und die eigentlichen Krankheitserreger, verursachen zunächst eine oft übersehene Schwellung, manchmal auch geschwürige Veränderung an der Einstichstelle. Nach Tagen bis 4 Wochen treten zunächst am Hals (vor allem hinten) Lymphknotenschwellungen, unregelmäßiges Fieber, schwerer Kopfschmerz und Herzjagen auf. Nach Monaten bis Jahren Schädigungen von Leber, Milz und Herz sowie des Nervensystems und vor allem des Gehirns. Unbehandelt führt die Schlafkrankheit in der Regel zum Tode. Eine frühe Erkennung ist wichtig, im Stadium der Hirnbeteiligung ist die vollständige Heilung meist nicht mehr möglich. Obwohl Reisende nur sehr selten von dieser Erkrankung betroffen sind, empfiehlt sich auch tagsüber vorbeugend die Verwendung eines guten Insektenschutzes. Beim Autofahren sollten die Fenster mit mückendichten Screens gesichert sein.

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19. Schlangen«

Die Angst vor Schlangen ist nicht ganz unbegründet. Jedoch besteht für die meisten Touristengebiete der Erde keine große Gefahr. Anders verhält es sich bei Individualreisenden und Trekkingtouren in Dschungel oder Wüste. Je abgelegener und ruhiger die besuchte Region, desto größer ist die Gefahr, einer Schlange zu begegnen. Weltweit gibt es eine Vielzahl von giftigen Schlangen und es kann im Prinzip kein Kontinent davon ausgenommen werden. Jeder Reisende sollte sich deshalb vor der Abreise ins Urlaubsland über die vorkommenden giftigen Schlangenarten informieren. Schlangen leben vor allem im Erdreich, auf Felsen und Bäumen sowie teilweise in Gewässern. In Schlangengebieten sollte deshalb entsprechend lange und schützende Kleidung (kräftiges Schuhwerk und feste lange Hosen) getragen werden. Kein schlechter Schutz gegen diese scheuen Tiere ist kräftiges Trampeln (Schlangen sind taub) beim Besuchen der entsprechenden Gebiete. Bett und Unterkunft sollten vor dem Schlafengehen gründlich untersucht werden. Den Versuch zu unternehmen, eine Schlange zu töten, ist unsinnig, meist werden die Tiere dadurch erst recht aggressiv und beißen. Ratten, Mäuse und Hühner locken Schlangen an. Bitte beachten Jeder Schlangenbiß soll so behandelt werden, als ob er von einer Giftschlange käme! Denn das Erkennungsmerkmal einer giftigen Schlange -2 punktförmige eng beieinander stehende Wunden, ist zu unsicher. Für Reisende in sehr abgelegene Gebiete gibt es auch Schlangensera, die aber nur durch Ärzte gegeben werden dürfen. Durch die Nebenwirkungen von unsachgemäßen Behandlungen mit diesen Seren sind schon viele Menschen gestorben. Das Gift führt meist frühestens 2 Stunden nach dem Biß zum Tode (bei extrem giftigen Schlangen), frühere Symptome (Bewußtseinstrübung, Anzeichen eines Schocks) sind meist Angstreaktionen. Anzeichen der wirklichen Giftwirkung sind Bluterbrechen, hängende Augen-Lider, bzw. lokal eine Gewebenekrose. Weitere Symptome können sein: sehr starke Schmerzen, manchmal Schwellungen, Erbrechen sowie Herzrasen und Kopfschmerzen. Je nach Schlangenart mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Die erste Hilfe Früher wurde eingeschnitten, ausgesaugt und abgebunden, im Prinzip ist dies alles falsch. Ganz wichtig ist es, Ruhe zu bewahren, nur selten sind die Bisse tödlich. Als Grundsatz gilt: So schnell wie möglich den Verletzten in Ruhestellung (wie einen Bruch behandeln) zu einem Arzt oder ins Krankenhaus transportieren, wo wegen der Gefahr von allergischen Reaktionen (Serumkrankheit) auch erst beobachtet wird, bevor ein Schlangenserum gegeben wird. Die Wunde höchstens leicht säubern und abdecken, damit noch vorhandenes Gift und Krankheitserreger nicht hineinkommen. Die Wunde keinesfalls drücken. Den Kranken ruhig lagern, das betroffene Bein oder den Arm leicht schienen, um ihn ruhig zu stellen und nicht hochlegen. Ein Beruhigungsmittel ist sinnvoll, kein Alkohol. Abbinden (nicht zu fest und mit breiten Tüchern) nur dann, wenn ärztliche Behandlung erst später als nach einer halben Stunde möglich ist. Es darf nur eine venöse und keine arterielle Stauung sein. Bei Schmerzen kein Aspirin, das das Blut noch zusätzlich verflüssigt. --------------------- Schlangen- und Skorpionbisse, giftige Meerestiere Die weit verbreitete Angst steht in keinem Verhältnis zur realen Gefahr, denn Giftschlangen greifen nur dann an, wenn sie attackiert werden. Gefährlich ist evtl. die Zeit nach Sonnenuntergang zwischen 18 und 20 Uhr, vor allem bei Regen. Einige Schlangen töten durch ein Blutgift, in diesem Fall benötigt man sofort ein Serum, andere töten durch ein Nervengift, dann ist außerdem eine künstliche Beatmung wichtig. Das Provinzkrankenhaus, in das der Betroffene schnellstens gelangen sollte, muß zudem sofort informiert werden, damit ein Arzt und das Serum beim Eintreffen bereit stehen. Skorpionstiche sind in dieser Region generell nicht tödlich. Kräutertabletten und Ruhigstellen des Körperteils lindert den Schmerz, Wasserkontakt meiden. Normalerweise lassen die anfangs starken Schmerzen nach 1-2 Tagen nach. Durchaus real ist in den Tropen die Gefahr, mit nesselnden und giftigen Meerestieren in Kontakt zu kommen. Nur 2 Arten von Fischen können gefährlich werden, die man nur schwer vom Meeresboden unterscheiden kann: zum einen Stachelrochen, deren Gift fürchterliche Schmerzen verursacht, zum anderen Steinfische, die sehr giftige Rückenstacheln besitzen. Beim Schnorcheln führt die Berührung von Feuerkorallen zu stark brennenden Hautreizungen, während giftige Muränen, Rotfeuerfische und Seeschlangen nur ganz selten gefährlich werden. Seeigel sind zwar nicht giftig, ein eingetretener Stachel verursacht aber lang eiternde Wunden. Wie überall auf der Welt breiten sich auch in Thailands Meeren vermehrt Quallen aus, so dass Badende immer häufiger an ihren giftigen Tentakeln streifen. Gehen die schmerzhaften Bläschen nach der Behandlung mit hochprozentigem Essig, Cortisonspray oder säurehaltigem Pflanzenbrei nicht innerhalb einer Stunde zurück, muss ein Arzt aufgesucht werden. Menschen, die unter einer Allergie leiden, sind besonders gefährdet. ---------------------

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20. Sonnenschutz

Die Sonne schön und gefährlich Trotz alarmierender Meldungen über erhöhte UV-Strahlung durch das "Ozonloch", starke Zunahme von Hautkrebserkrankungen usw. wird immer noch unvernünftig lange in der Sonne "gebraten". Erholung wird leider mit "gesunder" Bräune identifiziert und Sonnenschutz eher klein geschrieben. Falsche Ansichten wie beispielsweise: "Nur durch Sonnenbrand wird man braun" oder "Solange kein Sonnenbrand sichtbar ist, ist kein Schaden zu befürchten" prägen das Verhalten vieler. Richtig ist aber, dass schon 60 - 70% der Sonnenstrahlung, die einen Sonnenbrand hervorrufen, die Zellen der Haut irreparabel schädigen. Die Folge: die Haut altert früher, die ersehnte Bräune wird mit einer dicken, schwieligen, unansehlichen und vor allem unwiederbringlich geschädigten Haut erkauft. Im sonnegefährdeten Australien weiss dies jedes Kind! Experten gehen davon aus, dass z.B. in Deutschland jedes Jahr 100.000 neu an Hautkrebs erkranken. Je nach Krebsart sind dafür die Sonnenbrände in der Kindheit bzw. die Gesamtzeit der Sonnenexposition verantwortlich. Vorsorge ist eben besser als "Schrumpelhaut"! UVA und UVB-Strahlen Das Schädliche am Sonnenlicht sind die UV-Strahlen UVA und UVB. UVA macht 95% der UV-Strahlen aus, es ist längerwellig, dringt tiefer in die Haut ein und bräunt sehr schnell durch Bildung des dunklen Hautfarbstoffs, des Melanins, aus bereits vorhandenen Vorstufen. Durch seine zerstörerische Wirkung im Bindegewebe altert die Haut schneller, freie Radikale können zu Hautkrebs führen. Auch allergische Reaktionen sind auf UVA zurückzuführen. Die Wirkung von UVB-Strahlen ist zunächst der Sonnenbrand (Erythem), als chronische Folge kann Hautkrebs entstehen. UVB sorgt mit einer Verzögerung von zwei bis vier Tagen für Neubildung von Melanin. Ein gutes Sonnenschutzmittel muss deshalb heute gegen beide Strahlungsarten schützen. Dabei werden chemische und physikalische UVA/UVB-Filter verwendet. Sonnenschutzmittel individuell auswählen Für die Auswahl des optimalen Sonnenschutzmittels ist die Ermittlung des eigenen Hauttyps wichtig. Es werden grob vier verschiedene Typen unterschieden (Unterstellt ist: untrainierte Haut, Sommer, Mittagszeit und klarer Himmel in Mitteleuropa): Eigenschutzzeit (Min.) Alterungsschutzzeit (Min.) empf. LSF zu Beginn empf. LSF später I. Rothaarig, sehr blasse Haut, Sommersprossen 5 - 10 2 - 7 15 12-15 II. Blond, blaue, grüne oder graue Augen, helle Haut 10 - 20 7 - 14 12 8-10 III. Braune Haare, hellbraune Haut, keine Sommersprossen 20 - 30 14 - 20 10 4-8 IV. Dunkle Haare, braune Haut, dunkle Augen 30 - 45 20 - 35 6 2-4 Die Eigenschutzzeit ist die Zeit, die die Haut ohne Sonnenschutz bis zum Sonnenbrand verträgt, die Alterungsschutzzeit die Zeit, bis Schäden an den Hautzellen auftreten. Der Lichtschutzfaktor eines Sonnenschutzmittels (als SPF, SSF oder LSF auf den Produkten angegeben) ist der Rechenfaktor, mit der die Eigenschutzzeit (besser aber die Alterungsschutzzeit) multipliziert werden muss, um die persönliche Sonnenzeit pro Tag errechnen zu können. Wiederholtes Auftragen eines Lichtschutzmittels nach Ablauf der errechneten Zeit verlängert diesen Zeitraum nicht! Für einen Tropenurlaub kann als grobe Regel gelten, dass die Eigenschutzzeit und Alterungsschutzzeit jeweils etwa um die Hälfte reduziert werden müssen. Wer viele Muttermale hat, verfügt über eine deutlich reduzierte Schutzzeiten als nach obiger Tabelle ermittelt. Ein Sonnenbrand macht sich zusätzlich erst nach ca. 4 Stunden durch Schmerzen bemerkbar. Sieht man also erste Hautrötungen, ist es schon zu spät. Beim Sonnenstich dringt langwellige Infrarot-(Wärme-)strahlung ins Gehirn und führt zur Reizung und Schwellung der Hirnhäute und des Gehirns. Man schwitzt, aber die Haut ist im Unterschied zum Hitzschlag kühl. Beim Hitzschlag kann der Körper Wärme aufgrund äußerer (hohe Luftfeuchtigkeit, massive Hitze) und innerer (Überanstrengung, Austrocknung, Infektionen) Faktoren nur ungenügend abführen. Es kommt zum Hitzschlag, erkennbar an der heißen, aber trotzdem trockenen Haut. Wichtig ist sofortige Kühlung! Kinder - Drei Sonnenbrände erhöhen das Hautkrebsrisiko um das dreifache! Kinder haben eine besonders empfindliche Haut und Augen, am besten schützt Kleidung (Kopfbedeckung - gut auch gegen Hitze, Hemd und Hose) und eine Sonnenbrille guter Qualität. Babies und Kleinkinder generell nicht der Sonne aussetzen, auch nicht geschützt. Verwenden Sie wasserfeste Zubereitungen mit sehr hohen Lichtschutzfaktoren 25 und höher. Gut bewährt haben sich Mikropigmente bei einem geringen oder ganz fehlenden Anteil an chemischen UV-Filtern. Bunt gefärbte Lichtschutzmittel machen den Kindern Spaß und fördern die Bereitschaft, an den Schutz der eigenen Haut vor der Sonne zu denken. Kinder können übrigens nicht oft genug am Tag eingecremt werden. Gut vorbereitet in die Sonne Eine hochwertige Sonnenbrille ist zum Schutz der Augen wichtig, an den oft nicht gedacht wird. Die Gläser müssen vollen UV-Schutz bis 400 nm sicherstellen Zu Beginn des Urlaubs die Haut langsam an die Sonne gewöhnen (tägliche Steigerungsraten nicht über 30%) Zwischen 11.00 und 15.00 generell kein Sonnenbad An bewölkten Tagen ist die Sonnenstrahlung nur 30% geringer als an klaren Tagen Das Sonnenschutzmittel ca. eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad auf die frisch gewaschene Haut auftragen Nase, Lippen, Stirn, Ohren, Wangen, Kinn, Fußrücken und andere exponierte Körperpartien mit einem höheren Schutzfaktor (am besten in Stiftform) schützen Wird gern vergessen: die Grenzstellen von Haut zur Badekleidung Durch Schweiß (Sport!) und Schwimmen löst sich die Schutzschicht ab, Nachcremen nicht vergessen Beim Wassersport zum Schutz ein T-Shirt aus schwerem (leichtes Gewebe entspricht nur einem LSF von 5!) Stoff anziehen und auf die Nase und andere der Sonne stark ausgesetzten Gesichtspartien eine total abdeckende Salbe auftragen. Wasserfeste Produkte auswählen. Im Wasser aufgeweichte Haut ist sonnenempfindlicher Mit UV-Filter behandelte Textilien garantieren einen UV-Schutzfaktor von mindestens 40. Im Ozonloch-gefährdeten Australien und Neuseeland viel verwendet Verwenden Sie keine Parfums, da sich mit Sonne Hautreaktionen ergeben können Trinken Sie viel Mineralwasser, um den erhöhten Flüssigkeitsverlust auszugleichen Wer unter "Lippenbläschen" leidet, sollte ein Arzneimittel dagegen mitnehmen und besonders auf den Lippenschutz achten. Dieser "Herpes labialis" entsteht bevorzugt bei Sonneneinstrahlung (immunsuppressive Wirkung der Sonne und mangelnde Melatoninproduktion in den Lippen) Die Haare nicht vergessen: Schutz bringt entweder eine Kopfbedeckung oder Mittel, die vor dem Ausbleichen und Austrocknen bewahren. Vor dem Urlaub keinesfalls Dauerwellen machen lassen Die Grundlage des Sonnenschutzmittels sollte an den Hauttyp angepaßt sein. Bei fettender Haut eine fettarme Zubereitung, vice versa Im Gesicht sollte keine stark wasserhaltige Emulsion verwendet werden, da diese in die Augen wandern kann. Um die Augen nicht eincremen Die UVB-Wirkung der Sonne wird durch Kälte verstärkt! Beim Wintersport Präparate mit hohem Lichtschutz und wenig Wassergehalt Bei einem Sonnenbrand helfen neben Antihistaminika (s.u.) auch kalte Umschläge oder Aspirin Auch Arzneimittel (z.B. Antibiotika und die Antibabypille) können in Verbindung mit Sonne zu Hautreaktionen führen, fragen Sie uns bitte bei Bedarf Nach dem Sonnenbad braucht die Haut besonders viel Pflege und Feuchtigkeit. Eine stark wasserhaltige Lotion oder Gel ist optimal Das kleine ABC der Sonnenschutzmittel Sonnenmilch Für den ganzen Körper, wenig fettend, leicht aufzutragen, hohe Lichtschutzfaktoren möglich Sonnencreme Festere Konsistenz als Milch und fettreicher, schwerer zu verteilen. Vor allem für Hände und Gesicht Sonnenöl Teilweise geringe LSF, Vorteil: Keine Konservierungsmittel (Allergien!), schützt Haut vor allem vor Austrocknung Sunblocker Lichtschutzfaktor höher als 20, vor allem für exponierte Stellen gedacht, wichtig bei extremer Sonneneinstrahlung (große Höhen, Schnee, Meer, Wüste). Aber auch sie lassen eine geringe Menge UV-Strahlung durch. Sonnenblocker auf Dauer nur für die kranke Haut! Die Sonne soll ja nicht völlig abgeblockt werden, da sonst kein körpereigener Lichtschutz (Bräune und Kräftigung) aufgebaut werden kann Mikropigmente Z.B. hochzerkleinertes Titandioxid (das "Weiss" in Wandfarben) oder Zinkoxid sind in Sonnenschutzmitteln unsichtbar und zählen zu den "physikalischen UV-Filtern", außerdem sind sie für Allergiker besonders gut geeignet. Sie schützen durch Streuung und Absorption sowohl gegen UVA als auch gegen UVB sehr gut. In entsprechender Konzentration ergibt sich ein Lichtschutzfaktor bis auf Blocker-Werte, außerdem schützen sie auch gegen Infrarot- (Wärme-)Strahlung, die die schädliche Wirkung der UV-Strahlung verstärkt Hydrogel Fett- und Emulgator-frei, auf wäßriger oder alkoholischer Basis. Gut bei "Mallorca-Akne". Oft unangenehmes Spannen der Haut, trocknet sehr aus Aprés-Produkte Führen der tagsüber strapazierten Haut Fett und vor allem Feuchtigkeit zu. Reizlindernd und kühlend Selbstbräunungscremes Rein kosmetische Bräunung. Es entsteht nur Farbe, aber kein hauteigener Sonnenschutz (manchmal sind allerdings Lichtschutzfaktoren zugesetzt). Für trockene Haut Creme und für normale Haut Milch verwenden. Die Gleichmäßigkeit der Bräunung wird dann besser. Manchmal eher gelbe als braune Haut. Vorsicht: Verhornungen nehmen die Färbung besonders gut auf! Antihistaminika-Gele sollten zur Linderung eines Sonnenbrandes in keiner Reiseapotheke fehlen! Stärker wirksam, aber auch mit mehr Nebenwirkungen behaftet, sind Cortison-Zubereitungen. Dann aber keinesfalls erneut in die Sonne!

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21. Tetanus

Die Erreger des Wundstarrkrampfes (Clostridium tetani) sind weltweit verbreitet und kommen aufgrund mangelnder Schutzimpfungen in den Tropen verstärkt vor. Sie halten sich vor allem im Boden auf. Kleinste Schnitt-, Kratz- oder Schürfwunden reichen aus, um an Wundstarrkrampf zu erkranken. Die Infektion erfolgt über Bakterien, deren Toxin (Stoffwechselprodukte) die typischen Krankheitserscheinungen (stärkste Krämpfe) hervorrufen. Die Krankheit verläuft ohne Impfschutz auch bei bester Behandlung in sehr vielen Fällen tödlich. Durch die gut verträgliche Schutzimpfung kann das Erkrankungsrisiko jedoch zu 100% ausgeschlossen werden. Nach einer Grundimmunisierung reichen Auffrischungen im Intervall von 10 Jahren aus. Bei einer akuten Verletzung sollte aufgefrischt werden, wenn die letzte Impfung länger als 5 Jahre zurückliegt. Wer nicht geimpft ist, sollte nach einer oben beschriebenen Verletzung unbedingt zum Arzt, er wird mit menschlichen Tetanus-Immunglobulinen und einer simultanen Impfung gegen Tetanus, evtl. auch mit Penicillin therapieren.

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22. Tollwut

Tollwut kommt heute weltweit mit Ausnahme z.B. von Teilen Skandinaviens, Großbritannien, Australien(?), Malta und Papua Neuguinea vor. Die meisten Fälle werden aus Indien gemeldet. Ein generell erhöhtes Risiko besteht in Südamerika bis hinauf nach Mexiko und in Ostasien von Pakistan bis nach China und hinunter nach Malaysia. Die Viruserkrankung wird durch Biß- oder Kratzwunden von infizierten Tieren auf den Menschen übertragen. Grundsätzlich kann jedes Säugetier (vor allem aber Hunde, Füchse und selten Fledermäuse) daran erkranken. Infizierte Tiere zeigen häufig ungewöhnliches Verhalten: von krank wirkend über apathisch, zutraulich bis sehr aggressiv. Manchmal haben sie einen deutlichen Speichelausfluß, oft auch Schaum vor dem Maul. Sie sterben meist nach etwa einer Woche. Die Zeit (Latenzzeit) zwischen Tierkontakt und Ausbruch der Krankheit kann mehrere Wochen bis zu mehreren Monaten betragen. Ein paar Tage nach der Infektion kommt es zu einer grippeartigen Erkrankung mit Schmerzen in der Wunde, Reizbarkeit, Depressionen und Angstgefühlen. Nach der Latenzzeit, in der die Viren an den Nerven entlang ins Gehirn gelangen, bricht die Krankheit dann endgültig aus. Kopfschmerzen, Fieber, Lähmungen, Krämpfe und Halluzinationen können vorkommen. Für den Normal-Touristen besteht im allgemeinen keine Gefahr. Aber für Langzeit- und Extremreisende und bestimmte Berufsgruppen, wie z.B. Jäger ist eine Impfung zu empfehlen. Einmal erkrankt führt Tollwut immer zum Tode. Wenn also ein Risiko besteht, sollte noch hier geimpft werden, zudem unser gut verträglicher Impfstoff nur selten in der 3. Welt verfügbar ist. Auffrischimpfungen sind nach einem Jahr und dann alle 5 Jahre notwendig. Trotz Impfung kann bei Kontakt mit einem tollwutinfizierten Tier eine Auffrischung notwendig sein, die Krankheit kann sonst trotzdem ausbrechen. Die ersten Maßnahmen nach dem Biß Die Wunde mit Seife und viel Wasser richtig "schrubben" und wenn möglich gründlich desinfizieren (es geht auch Schnaps) und ggf. mit einem Virustatikum (hat man oft als Mittel gegen Lippenbläschen dabei - z.B. Zovirax) behandeln Die Wunde nicht verschließen So schnell wie möglich zu einem Arzt, der die Tollwutsituation im Land kennt. Je näher die Wunde am Kopf ist, desto weniger Zeit bleibt bis zum Ausbruch Die Impfung bzw. evtl. Gabe von Immunglobulinen so frühzeitig wie möglich beginnen Falls das Tier nach 10 Tagen nicht tot ist, war es ziemlich sicher keine Tollwut Die Vorsichtsmaßnahmen neben der Impfung Jede auch noch so kleine Schramme durch ein Tier könnte zu Tollwut führen, man muss unbedingt zum Arzt Keinerlei Kontakt mit fremden Tieren Kinder von Tieren (auch von Haustieren) fernhalten Eigene mitgenommene Haustiere vor Abreise gegen Tollwut impfen lassen

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23. Wurmerkrankungen

Wurmerkrankungen sind heute weltweit verbreitet. So kommen z.B. Band-, Maden-, Spul- und Rundwürmer auch bei uns vor. In tropischen Ländern treten Wurmerkrankungen jedoch noch wesentlich häufiger auf, da das Klima und die meist schlechteren hygienischen Verhältnisse ihre Verbreitung begünstigen. Manche sind auch harmlos, wie die Madenwürmer (Oxyuren). Da die Übertragungswege der meisten Wurmerkrankungen bekannt sind, läßt sich einer Infektion durch Beachtung einiger Regeln, sorgfältiger Hygiene und richtiger Nahrungsaufnahme vorbeugen. "Kopfdüngung" nennt man die Unart, Gemüse und Salat mit Wasser aus irgendeiner Kloake zu giessen. Eine Wurmerkrankung und häufig noch Schlimmeres sind hier praktisch vorprogrammiert. Folgende Regeln helfen Schaden bei der Nahrungsaufnahme vermeiden: Lebensmittel sollten in den Tropen stets gut gekocht oder gebraten sein, also auch keine Fondues! Auf rohes Fleisch, Fisch, Salate oder Gemüse muss verzichtet werden, da z. B. Spul-, Rind- und Schweinbandwurm gerade über Fleisch auf den Mensch übertragen werden Obst nur dann essen, wenn es schälbar ist vor dem Essen müssen die Hände immer gewaschen werden Vorsicht ist bei herrenlosen Hunden geboten. Eine Hundebandwurm-Infektionkann gefährliche Folgen haben. Vor allem in Afrika, Indien und im Nahen Osten kommt der sogenannte Medina-Wurm vor, der im Trinkwasser lebt und kleine Krebse als Zwischenwirt benützt. Nach einer (für Touristen seltenen) Infektion und ca. einem Jahr ist der Wurm im menschlichen Körper ausgereift. Wurmerkrankungen über die Haut Charakteristisch für nahezu alle Wurminfektionen, die durch die Haut erworben werden, ist ein früher oder später auftretender Juckreiz, Schwellungen an der ggf. Bißwunde und deutlich erkennbare, meist rötliche Grabgänge der Würmer. Im Sand und am Boden, der mit Stuhl verunreinigt war, halten sich besonders Haken- und Zwergfadenwürmer auf, die über die Haut des Menschen (Fußsohle) sehr schnell in den Körper eindringen. Aus diesem Grund sollte stets Schuhwerk getragen, auf das Barfußgehen verzichtet und nicht ohne Matten auf solchen Stellen gelagert werden. Auch Stechmücken können über Ihre Larven Wurmerkrankungen auf den Menschen übertragen. So kommt es z.B. beim Loa-Loa-Wurm, der vor allem im Westen Afrikas auftritt, zu starken Schwellungen von Gesicht, Knöcheln und Handgelenken. Diese Wurmart benötigt ca. 1 Jahr, um im Körper des Menschen heranzureifen. Therapie Die meisten Wurmerkrankungen können heute gut mit Medikamenten therapiert werden. Je nachdem hilft meist Vermox oder Yomesan. Neben den unterschiedlichen Symptomen wie Mattigkeit, Leibschmerzen oder blutiger Durchfall wird der eigentliche Nachweis über die Eier im Stuhl (mikroskopisch) vorgenommen. Falls der Wurmbefall jedoch nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird, kann es zu sehr schwerwiegenden Folgeschäden kommen. Über eine andere Wurminfektion, die Bilharziose, können wir Ihnen gerne weitere Informationen ausdrucken.

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