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Das Christentum

Einführung in das Christentum

 

Das Christentum ist bisher die groesste aller Weltreligionen. Sie ist nach dem Titel ihres Gründers und Stifters - Christus - benannt. Der Ursprung des Christentums ist komplex. Sein Wesen besteht im Glauben an das Werk (und die Person) Jesu von Nazareth. Es existiert nur in einer Vielzahl konkreter Ausformungen, in Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften. Seine Geschichte ist mitgeprägt von vielfältigen Auseinandersetzungen mit den jeweiligen religiösen, sozialen und politischen Gegebenheiten und Zeiten. Die Zahl der Anhänger des Christentums wird mit etwa einer Milliarde angegeben: 605,8 Millionen Katholiken, rund 287 Millionen Protestanten, 179,3 Millionen Orthodoxe (geschätzte Zahl, nähere Angaben liegen nicht vor) und 31 Millionen sonstige Christen. Die Geschichte des Christentums umfasst die Auseinandersetzung mit dem Glaubens an Jesus Christus, wie er von den christlichen Kirchen und Gemeinschaften in der Auseinandersetzung mit fremden Religionen, dem geistigen Verständnis der verschiedenen Zeiten sowie mit den politischen Mächten entwickelt worden ist. In vier Epochen hat sich diese Entwicklung vollzogen, so dass man die Geschichte des Christentums nach ihnen teilen kann, wenn es darum geht die Auswirkungen des Christlichen Glaubens in der Welt darzustellen. Die erste Epoche reicht von der Geburt Christi an bis etwa ins siebte Jahrhundert nach Christi Geburt. Die Christliche Gemeinde galt im römischen Reich zunächst als eine jüdische Sekte, bis sie in der Mitte des ersten Jahrhunderts als eine, sich auf Jesus von Nazareth gründende, Gemeinschaft anerkannt wurde und sich selbst als so eine verstand. Der römische Staat entzog bald dieser schnell wachsenden Gemeinde die religiösen und rechtlichen Privilegien, die er dem Judentum eingeräumt hatte. Der christliche Glaube grenzte sich in den ersten beiden Jahrhunderten von seinem ursprünglich jüdischem Hintergrund und von den hellenistischen Mysterienreligionen ab. In inneren Auseinandersetzungen mit dem christlichen Glauben wurde das Wesen dieses Glaubens klarer erfasst und ausgedrückt. Die Konfrontation mit dem römischen Imperium wurde intensiv seit der Mitte des 3. Jahrhunderts insbesondere durch den Versuch der Römer, das Imperium auf der Grundlage des Kaiserkults zu erneuern, geführt. Der christliche Glaube hat sich als die stärkste Geistige, das Leben seiner Bekenner prägenden, Realität im römischen Reich erwiesen, die sich durch eine hohe Sittlichkeit und durch eine, auch im politischen Leben hervortretende, Aktivität auszeichnet. Der Einsicht Kaiser Konstantins des Grossen ist es zu verdanken, dass die von Diokletian eingeleitete Reichsreform nicht mehr gegen, sondern mit den Christen durchgeführt wurde. Konstantin der Grosse stellte die Verfolgungen des Christentums ein und machte es zu der mit den alten römischen Kulten gleichberechtigten, später sogar zur ihnen gegenüber allein berechtigten Religion im Reich (Toleranzedikt von 311). Mit dieser Anerkennung der christlichen Religion änderte sich sofort die Stellung des Christentums im Imperium Romanum, weil damit die Entwicklung in Richtung auf die Reichskirche eingeleitet wurde. Konstantin, zweifellos persönlich vom christlichen Glauben berührt und sich zu ihm bekennend, obwohl er erst auf dem Sterbebett die Taufe empfangen hat, sah seine weitere Aufgabe in der Pazifizierung der in sich fast überhaupt nicht einheitlichen Kirche. Kaiser Theodosius I. machte 380 den christlichen Glauben für alle Buerger des Reiches verbindlich: Die Kirche wurde zur Staatskirche. Kaiser Justinian I. (527-565) machte die Kirchengesetze zu Reichsgesetzen, jeder Buerger des Imperiums hatte den christlichen Glauben anzunehmen, das Heidentum und die alten orientalischen Nationalkirchen wurden unterdrückt. Durch die immer stärker steigende Abhängigkeit der Reichskirche vom Staat, wurde die im 5. und 6. Jahrhundert entstandene selbständige und unabhängige katholische Kirche, vertreten durch den Bischof von Rom, immer mehr gestärkt. So hatte die Tat Konstantins des Grossen eine der weitreichendsten Folgen für die Entwicklung des Christentums. Die zweite Epoche in der Geschichte des Christentums beginnt mit der Übernahme des christlichen Glaubens durch die germanisch-romanischen und slawischen Völkerwelt. Diese Entwicklung währte bis ins 15. Jahrhundert bis das Christentum innerhalb der griechischen und slawischen Völkerwelt zu einer vollkommen anderen Darstellung und Auslegung des christlichen Glaubens gekommen ist. Dieses erliegt aber schliesslich dem immer weiter westwärts vordrängenden Islam. Im Westen hatte sich während dieser Zeit in einem langen Prozess die gegenseitige Annäherung und Abstossung von Staat und Kirche entwickelt. Der Kirche fiel zunächst die Hoheit über den Staat zu und der Papst konnte als Herr der Welt erscheinen, der die Fürsten wie die Bischöfe als seine Untergebenen betrachtete und weltliche Reiche als Lehen vergeben konnte. Genauso schien der christliche Glaube in geistiger Hinsicht die Weltanschauung zu sein, mit der die Probleme des Lebens und der Kirche gelöst werden sollten. Die dritte Epoche umfasst die Zeit der Reformation und der Gegenreformation, fast das ganze 16. und 17. Jahrhundert in dem es zur Änderung und Erneuerung der katholischen Kirche durch die in ihr aufgebrochenen Kräfte gekommen ist. Martin Luther hat in dieser Zeit die Erneuerung der Kirche als ganze unternommen. In England kam es zur Entstehung der anglikanischen Kirche durch Heinrich VIII. Die Reformation löste die sogenannte Gegenreformation des Katholizismus aus. Nach konfessionell bestimmten kriegerischen Auseinandersetzungen fand diese Entwicklung auf dem europäischen Festland mit dem Westfälischen Frieden (1648) ihr Ende, der das Nebeneinander mehrerer Konfessionen als gleichberechtigt im Deutschen Reich und in den europäischen Ländern besiegelte. Die Entwicklung des Christentums in der Neuzeit und damit der letzten und vierten Epoche, ist durch die Ausbreitung des christlichen Glaubens in den fernöstlichen Ländern sowie in Afrika, in Mittel- und Südamerika bestimmt, die im gleichzeitigen Zuge der Expansions- und Kolonialisierungsbestreben der europäischen Mächte erfolgt. Das Christentum dringt während dieser "Neuzeit" schneller oder langsamer, je nach dem schon eine Weltreligion vorhanden ist, in die neuen Gebiete ein. Es ist ihm aber auch durch die "Mission" die Aufgabe zugefallen, für deren innere Entwicklung im Sinne des Christentums zu sorgen. Ferner ist das Christentum in der Neuzeit zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit den anderen Weltreligionen (Buddhismus, Hinduismus, Islam, Konfuzianismus) gezwungen, die ihrerseits in der bisher hauptsächlich vom Christentum beherrschten Welt zu missionarischen Tätigkeiten gekommen sind. Im 20. Jahrhundert steht das Christentum im Kampf mit den verschiedenen Sozialstrukturen und Lebensordnungen. Zu dem kommt noch die Auseinandersetzung dem sich immer stärker entwickelnden Atheismus. In der Gegenwart ist das Christentum in die schweren politischen, sozialen und wirtschaftlichen Krisen der Welt verwickelt, macht aber gleichzeitig eine innere Wandlung durch, die auch eine veränderte Stellung der Kirche zur Welt zur Folge haben wird. Die Probleme der Dritten Welt, des Rassismus und des Nationalismus stellen Fragen an die Kirchen dar, die diese nicht einfach überhören können. Es bleibt nur die Frage, ob das Christentum auch unter den gänzlich veränderten Umständen des 20. Jahrhunderts und des kommenden 21. Jahrhunderts seine Verpflichtungen gegenüber der Welt weiterhin länger erfüllen kann.



ÜBERSCHRIFT

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